Diese Webseite beschäftigt sich mit der (vermutlich) berühmtesten Straftat der Kriminalgeschichte

Seit 2003 habe ich hier für alle Interessierten möglichst korrekte und aktuelle Informationen über den großen Postraub in England vom August 1963 zusammengetragen. Er ist als "The Great Train Robbery" in die englische Geschichte eingegangen. Über die Jahre ist meine Seite trainrobbery.de eine Art "Referenzpunkt" für den deutschsprachigen Raum zu diesem Thema geworden, was mich sehr gefreut hat.

Wer Antwort auf Fragen sucht wie: "War Ronnie Biggs ein kleines Licht - oder das Superhirn?" "Sind die 2,6 Millionen Pfund nun 15 Millionen Euro oder 100 Millionen Dollar?" "Starb der Lokführer an seinen Verletzungen - oder an Leukämie?", der ist hier richtig.

Mir ging es dabei übrigens nie darum, ein Verbrechen zu verharmlosen oder gar zu verherrlichen. Nähere Überlegungen dazu auf der Seite Moral. Zudem ist die Seite auch keine Doktorarbeit - obwohl ich inzwischen wahrscheinlich eine darüber schreiben könnte. Nicht jedes Zitat ist gekennzeichnet, und es gibt auch keine Fußnoten. Ähnlich wie beim Postraub ist alles geklaut. Aus welchen Quellen, erfahren Sie unter "Literatur"". Ein besonderes Augenmerk habe ich auf interessante Quellen abseits des "Mainstreams" gelegt: Autobiographien mancher Beteiligter, Interviews mit Zeitzeugen, geniale Sammelwerke wie "The Great Train Robbery Files". Und überraschende Quellen wie der Bericht des "Eisenbahn-Kurier", die Ende der 1980er Jahre mit ihren englischen Kollegen gesprochen und viele interessante Details herausgebracht haben.

Inzwischen ist die Zeit über den Postraub ein wenig hinweggegangen. Die Posträuber sind bis auf einen alle verstorben und haben viele Geheimnisse mit ins Grab genommen. Der deutsche TV-Dreiteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse", der mich für das Thema begeistert hat, wirkt heute, schwarzweiß und im 4:3-Format mit verrauschten Bildern, wie ein Relikt aus Stummfilm-Tagen. Allerdings macht die enorme Qualität der damaligen Schauspieler im Vergleich zu heutigen TV-Produktionen einen doch noch immer wehmütig.

Im Frühjahr 2018 kam ich endlich dazu, den Tatort, die Bridego-Brücke (heute "Mentmore Bridge") nordwestlich von Cheddington zu besuchen. Zwar gab es strenggenommen dort wenig Spektakuläres zu sehen, schon gar kein "Besucherzentrum" und nur ein indirekter Hinweis auf einer Tafel einige Meter östlich der Brücke. Ansonsten erinnert weder hier noch auf dem (gar nicht so kleinen) Bahnhof in Cheddington irgend etwas an das einstige "Verbrechen des Jahrhunderts". Trotzdem war das Ganze für mich sehr bewegend und in gewissem Sinne auch ein Abschluss des Themas nach fast zwei Jahrzehnten Recherche.

Trotzdem habe ich mich entschieden, die Webseite noch weiter bestehen zu lassen und dann und wann ein wenig zu aktualisieren. Denn es gibt auch nach über 50 Jahren gelegentlich noch immer neue Informationen zu diesem einmaligen "Ding". So wurde erst 2016 der (längst verstorbene) Tippgeber bei der englischen Eisenbahn enttarnt. Zudem dringen inzwischen mögliche Namen der drei bislang unbekannten Posträuber an die Öffentlichkeit. Auch wenn sich z.B. in der Wikipedia (vor allem der englischen) inzwischen enorm viele Informationen dazu finden, manches habe ich dann doch noch exklusiv (bis es eine Wikipedia bei mir abschreibt, was ich schon öfter erleben durfte).

Letztlich habe ich hier die Fakten oder Vermutungen zusammengetragen, die mir - nach Studium verschiedener elektronischer Quellen und Printmedien - als relativ gesichert erscheinen. Die Wahrheit wussten nur die Beteiligten, und die sind nun fast alle tot.

Bei Fragen und Tipps wenden Sie sich am besten per Mail an: webmaster@trainrobbery.de

Über den Autor:
Uwe Johann (geboren 4 1/2 Jahre NACH dem Postraub, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen), Studium der BWL und Publizistik in Göttingen, lebt und arbeitet in Herford und beschäftigt sich gerne mit historischen Themen, oft aus der jüngeren deutschen und englischen Geschichte.